Was ist ein Faulbaum? [Rhamnus frangula]


Ein Gewöhnlicher Faulbaum zählt zu der Gattung der Faulbäume. Und diese Gattung gehört zur Familie der Kreuzdorngewächse. Der Baum wird von Vögeln und Insekten als Nahrungsquelle genutzt. Bei richtiger Verwendung und Pflege ist auch die Bepflanzung im eigenen Garten kein Problem.

Was ist ein Faulbaum?

Der Faulbaum wird gerne als Pulverholz, Schießbeere oder Echter Faulbaum bezeichnet. Es handelt sich um eine Pflanzenart, die zu der Familie der Kreuzdorngewächse gehört.

Verbreitet ist sie in Marokko und von Europa bis Westsibirien. Die Bezeichnung Faulbaum kommt daher, weil du bei der Rinde einen leichten Fäulnisgeruch wahrnehmen kannst. Sobald du diese anritzt.

Der Baum kann sich damit gegen Wildverbiss schützen. Der heimische Strauch stellt für Vögel und Insekten eine wichtige Futterpflanze dar.

Faulbaum im Garten

Du wirst bei dem sommergrünen Baum feststellen, dass dieser verzweigt und mehrstämmig wächst. Oft handelt es sich um einen Großstrauch und nur in seltenen Fällen um einen Baum.

Die Höhe kann bei ein bis vier Meter liegen. Nur wenige Ausnahmen werden sogar bis zu sechs Meter hoch. Als Baum kann sogar die Höhe von bis zu sieben Meter erreicht werden.

Die roten Wurzeln sind eine Besonderheit von dem Faulbaum und wichtig für dich ist, dass sämtliche Strauch-Teile schwach giftig sind.

Die Blätter zeigen sich an kurzen Stielen und sie sind ganzrandig, wechselständig angeordnet.

Oben läuft die ovale Blattspreite spitz zu und sie ist fünf Zentimeter breit sowie bis zu sieben Zentimeter lang.

Das Laub des Baums ist hellgrün und unbehaart. Bogige Blattadern stehen an der Unterseite der Blätter deutlich von dem Blatt heraus.

Faulbaumblätter sind für grüne Raupen des Zitronenfalters wichtig, da diese die einzige Nahrungsquelle sind. Als Blüten hat der Faulbaum trugdoldige nektarreiche Blütenstände, diese bestehen aus etwa 2 bis 10 grünweißen Einzelblüten.

Auch wenn die Blüten unscheinbar sind, werden viele Insekten im Mai und Juni angelockt. Bei allen heimischen Gehölzen hat der Faulbaum damit die längste Blütezeit.

Faulbaum Steinfrüchte

Die kleinen kugeligen Steinfrüchte reifen ab Mitte August. Zunächst zeigen sich die Früchte rot und bei der Reifung färben sie sich schwarz. Werden die Früchte nicht von Vögeln verzehrt, fallen sie im Herbst vom Baum.

Natürliche Standorte des Faulbaums sind Auen, Böschungen, lichte Wälder und Birkenmoore. Der Strauch liebt die Feuchtigkeit und in deinem Garten kannst du ihn deshalb bestens in Ufernähe des Bachlaufs oder Teichs pflanzen.

Du kannst einen Faulbaum in den lichten Schatten oder in die volle Sonne stellen. Für den Boden ist wichtig, dass er frisch bis nass ist.

Bei trockeneren Standorten kann der Faulbaum allerdings ebenfalls gedeihen. An die Bodenart werden kaum Ansprüche gestellt, egal ob Ton, Sand oder Lehm. Beachte nur, dass der pH-Wert im sauren Bereich sein sollte. Pflanze den Baum in deinem Garten am besten in die normale Gartenerde und vermische sie mit Kompost.

Vor dein Einpflanzen kannst du den Baum ausgiebig wässern und schlämme den Wurzelbereich nach der Bepflanzung. Rindenmulch als Abdeckung der Wurzelscheibe kann vor der Austrocknung schützen.

Faulbaum Besonderheiten

Den Faulbaum kannst du im zeitigen Frühjahr auslichten und einen Erhaltungsschnitt durchführen. Entferne dabei die störenden und abgestorbenen Äste. Dunkle, alte Äste kannst du außerdem schneiden.

Setzte die Schnittführung kurz über dem Auge an und dies immer schräg. Schnittmaßnahmen werden dabei immer an bedeckten, frostfreien Tagen durchgeführt. Durch das feste Herzwurzelsystem, kannst du den Faulbaum auch zur Befestigung um Uferböschungen pflanzen.

Der Faulbaum eignet sich im Garten

Im Garten eignet sich der Baum auch als sommergrüne blickdichte Heckenpflanze.

Als Formelement wird gerne die Säulenform genutzt und das filigrane Laub ist dann für die Japangärten sehr geeignet. Ich habe den Faulbaum in einem Kübel gepflanzt und er ziert die Terrasse.

Du kannst daher den Faulbaum im Garten oder im Kübel nutzen. Auf jeden Fall, ist das Holz früher dafür bekannt geworden, dass damit die aschearme, gute Holzkohle erzeugt werden konnte. Und sogar Schwarzpulver wurde hergestellt.

Pharmazeutisch wirksame Stoffe sind in der stinkenden Rinde des Baums enthalten. Kurzum, diese werden dann in Tablettenform oder als Tee für die Behandlung von Verstopfung genutzt.

In deinem Garten kannst du beispielsweise die Sorte Frangula alnus nutzen. Diese säulenförmige Art wird als Farnblättriges Pulverholz bezeichnet, da das Laubs farnblättrig ist.

Die Höhe kann bei etwa 2,5 Meter liegen, sie wächst sehr dicht und straff aufrecht, wodurch sie für kleine Gärten sehr geeignet ist. Bei der Sorte zeigt sich die gelbe Herbstfärbung und sie ist winterhart. Vermehren kannst du einen Faulbaum durch Samen, die über Vögel durch Fremdausbreitung oder durch herabfallende Früchte keimen.

Hast du bereits einen Faulbaum im Garten, kannst du durch Absenker die Jungpflanzen produzieren. Junge Seitenäste drückst du auf den Boden. Und die Kontaktstelle ritzt du leicht an und den Zweig kannst du mit einem Stein oder Hering am Boden befestigen. Wässere die Stelle regelmäßig, die Kontakt mit der Erde hat.

Der Zweig wurzelt dann im Folgejahr an und du kannst ihn von der Mutterpflanze trenne. Mit Steckhölzer gelingt die Vermehrung übrigens ebenfalls.