Das Pfaffenhütchen wird auch als Pfaffenkäppchen, Spindelstrauch oder Spindelbaum bezeichnet. Es handelt sich um eine Pflanzenart der Familie von den Spindelbaumgewächsen. Die im Jahr 2006 zu der Giftpflanze des Jahres gewählte Pflanze, kannst du auch problemlos im eigenen Garten pflanzen.
Was ist ein Pfaffenhütchen?
Zu Beginn zeigt sich das Pfaffenhütchen noch unscheinbar, doch im Herbst entfaltet sich die ganze Schönheit. Durch die leuchtend gefärbten, hübschen Früchte ist das einheimische Ziergehölz sehr attraktiv.
Die Aufmerksamkeit zieht das Pfaffenhütchen auf sich durch das glühende Herbstgewand und den herrlichen Fruchtschmuck. Du solltest wissen, dass ein Pfaffenhütchen auch die Bezeichnung gewöhnlicher Spindelstrauch hat.
Die Pflanzenart zählt zu der Familie der Spindelbaumgewächse. Mehr als 170 Arten laubabwerfender und immergrüner Sträucher zählen zu der Gattung Euonymus.
In der Schweiz ist das Gehölz einheimisch und der Ursprung ist in Europa. Das Verbreitungsgebiet reicht bis ins Kaukasusgebiet und Asien, wo der Spindelstrauch überwiegend an Abhängen, in Hecken oder an Waldrändern vorkommt.
Den Namen hat das Pfaffenhütchen durch den Fruchtschmuck des Gehölzes. Die Form der Früchte erinnert an die Käppchen, welche die Priester bei dem Gang über die Straße oder zu Hause tragen.
Spindelstrauch als Bezeichnung deutet darauf hin, dass früher Webspindeln aus dem Holz hergestellt wurden.
Pfaffenhütchen im Garten
Kümmerst du dich um den Standort, so sind die Pfaffenhütchen sehr unkompliziert. Bei jedem nährstoffreichen Boden kannst du das Pfaffenhütchen pflanzen. Optimal ist, wenn die Lage sonnig bis halbschattig ist.
Die Färbung im Herbst ist umso intensiver, desto sonniger der Standort ist. In meinem Garten macht sich das Ziergehölz sehr gut in Gruppen oder in Einzelstellung gepflanzt. Gerade im Herbst fallen dann die auffälligen Früchte und das farbenprächtige Laub auf. Das Gehölz kannst du auch unter die lichte Krone von größeren Bäume pflanzen. Kurzum, da die Schattentoleranz relativ hoch ist.
Wünschst du die Kombination mit weiteren tollen Farben eignen sich die blauen Blüten von dem Eisenhut oder beispielsweise Pfeifengras als gelbhalmiges Ziergras. Zu Naturgärten passt das Ziergehölz wunderbar und frei wachsende Vogel- und Wildschutzhecken werden dadurch bereichert.
Auf jeden Fall findet das Holz heut noch Verwendung in Drechseleien, für die Zeichenkohlegewinnung. Genutzt wird das Holz zudem für den Uhrmacher, da Putz Holz damit hergestellt wird.
Früher wurde das Pfaffenhütchen in der Volksheilkunde sogar als ein harntreibendes Mittel verwendet. Aufbereitungen und Abkochungen dienten auch als Mittel gegen Läuse, Krätzmilben und Ungeziefer. Heute kannst du die Pflanze durch die Toxizität nicht mehr als Heilmittel verwenden.
Pfaffenhütchen Standort im Garten
In meinem Garten ist das Pfaffenhütchen sehr pflegeleicht. Bietest du der Pflanze ausreichend Platz für die Entfaltung, ist ein Rückschnitt nicht notwendig. Es reicht völlig aus, wenn du nur im Herbst dann die beschädigten oder toten Äste entfernst. Kompost kannst du im Frühjahr in den Boden einarbeiten, denn damit förderst du den Fruchtansatz.
Meist interessierst du dich für kleine Bäume oder sommergrüne Sträucher, wenn du die Pfaffenhütchen im Garten planst. Einige der Pfaffenhütchen sind immergrün und die sie breiten sich oft aus über die kriechenden Bodenzweige.
Auch klettern sie mittel Haftwurzeln häufig bei Mauern, Felsen oder Baumstämmen hoch.
Das Europäische Pfaffenhütchen ist die einzige heimische Art, die von dem Tiefland bis in die Alpen verbreitet ist. Diese heimische Art gedeiht an trockeneren Waldrändern, auf Knicks und in Auenwäldern.
Halbschattige bis sonnige Standorte bevorzugt der Strauch. Sowie eher schwere Böden, die nährstoff- und humusreich sind.
Auf was du achten beim Pfaffenhütchen?
Abhängig von der gewählten Art kann der Spindelstrauch die Höhe von zwei bis fünf Meter erreichen. Im Alter bildet sich eine Krone, die mehr oder weniger ausladend ist. Und sie zeigt häufig eine dichte Verzweigung.
Kaufst du die Gartenformen der Kletter- oder Kriechspindel, kannst du passende Kletterhilfen anbieten und damit ähnliche Höhen erreichen. Vierkantige Zweige sind übrigens das typische Erkennungsmerkmal der Spindelsträucher. Die Korkleisten sind mal stärker und mal schwächer ausgeprägt und den größten Flügen hat der Korkflügelstrauch, der deshalb auch als Flügel-Spindelstrauch bezeichnet wird.
Bei der Pflanze siehst du die Blätter meist rundlich bis länglich-oval, relativ klein und gegenständig. Im Herbst ändern sich die sommergrünen Arten zu der roten oder intensiv orangefarbenen Blattfärbung mit einer sehr starken Leuchtkraft.
Eine immergrüne Kletterspindel kann das Laub im Winter und Herbst ebenfalls rosa bis rötlich färben.
Grünlichgelbe Blüten zeigen sich im Mai und sie sind unscheinbar und klein.
Kurzum, bei höher wachsenden Arten ist der Fruchtschmuck allerdings auffällig. Und erinnert bei Farbe und Form an ein Birett. Oft zeigen sich die Kapseln vierfächerig und sie beinhalten den orangefarbenen Fruchtkörper.
Umgeben ist der Fruchtkörper von den schwarzen und weißen Samen. Vögel schätzen die Früchte als Nahrung, doch für Menschen sind sie sehr giftig.
Laubfall und die Rinde
Nach dem Laubfall zeigt sich noch eine Attraktion, denn dann sind die korkigen Leisten bei der Rinde erkennbar.
Bei allen Sorten werden dichte Feinwurzeln gebildet, welche überwiegend im Oberboden sind. Beachte deshalb, die Sträucher nicht mit Zwiebelblumen oder Stauden zu unterpflanzen. Sonst kannst du den Spindelstrauch während des ganzen Jahres pflanzen, wenn der Boden nicht gefroren ist. Herbst und Frühjahr sind hierbei jedoch auch die Haupt-Pflanzzeit.
Auf jeden Fall lockerst du den Boden bei der Pflanzstelle einfach tiefgründig und hebst ein großzügiges Loch aus. Setze die Pflanze ein und drücke die Erde gut fest. Gleich zu Beginn reichlich wässern und der Fruchtansatz kann mit Kompost gefördert werden.
Wünscht du reichlich Fruchtansatz, sind das Groß fruchtige Pfaffenhütchen und das Europäische Pfaffenhütchen am besten geeignet. Wachsen mehrere Sträucher gemeinsam, können sie sich sogar gegenseitig bestäuben.