Ein Weißdorn im Garten ist nicht nur pflegeleicht und genügsam, sondern zudem insektenfreundlich. Innerhalb der Rosengewächse gehören die Weißdorne dabei zu der Pflanzengattung der Kernobstgewächse. Es gibt verschiedene Arten, doch nicht alle sind für den Garten geeignet.
Was ist ein Weißdorn?
In der Familie der Rosengewächse sind die Weißdorne eine Pflanzengattung der Kernobstgewächse. Du findest etwa 200 bis 300 Arten in den gemäßigten Klimazonen. In Nordamerika liegt der Verbreitungsschwerpunkt und hier besonders im östlichen Teil. Mehr oder weniger ist der Weißdorn ein Rosengewächs mit rosafarbenen oder weißen Blüten.
Als Gartengehölze sind besonders die Zierformen sehr beliebt. Crataegus ist der botanische Name und er leitet sich von krataigos als griechisches Wort ab.
Das Wort steht dabei für fest oder stark. Bei der Pflanze bezieht sich das Wort auf das sehr harte und zähe Holz der unterschiedlichen Arten.
Nur in Asien und Europa gibt es etwa 90 unterschiedliche Weißdorne. In Nordamerika sind es sogar noch mehr. Für Botaniker sind die sommergrünen Gehölze jedoch oft schwierig, denn einige Arten können kaum eindeutig unterschieden werden.
Welche Weißdorn Arten sind beliebt und für den Garten geeignet?
Zwei Arten sind generell in Deutschland heimisch und diese sind der Zweigriffelige und Eingriffelige Weißdorn. Bei dem Zweigriffeligen Weißdorn ist besonders die rotblühende Sorte als kleinkroniger Straßen- und Gartenbaum beliebt, der auch als Rotdorn bezeichnet wird.
Bei beiden Wildarten ist der Lebensraum bei sonnigen Knicks, Gebüschen und Waldrändern. Der Boden sollte überwiegend lehmig bis tonig sein sowie mäßig trocken bis frisch. Von dem Eingriffeligen Weißdorn werden die kalkhaltigen Böden eher bevorzugt.
Beachte am besten einen sonnigen Standort, denn der Blütenansatz ist im Halbschatten oft dürftig.
Weißdorn im Garten
Abgesehen von den heimischen Arte und den Gartenformen gibt es weitere Hybride und Arten in Mitteleuropa als Gartenpflanzen. Immer handelt es sich um mittelgroße Bäume oder Sträucher mit etwa 5 bis 7 Metern Höhe.
Die Krone ist oft ausladend, breit-rundlich und mit der sparrigen, dichten Verzweigung. Bei den Zweigen zeigt sich die graugrüne bis rotbraune Farbe und sie können weniger oder mehr stark bedornt sein.
Du siehst Blätter, die leicht bis sehr gelappt sind und länglich oval bis hin zu schmal-eiförmig sind. Manche Arten bilden die leuchtend gelbe bis hin zu karminroten Färbung im Herbst.
Als Beispiel kann hier der Pflaumenblättrige Weißdorn mit dem flammend orangeroten Laub genannt werden. Kaufst du einen Scharlachweißdorn, dann wird dieser als Indian Summer bezeichnet.
Die Art zeigt scharlachrote, auffallende Früchte. An dem mehrjährigen Holz zeigen sich dann die oft weißen Blüten, die auch blass rosafarben sein können. Im Mai und Juni öffnen sich die Blüten oft in großer Fülle und bei vielen Arten siehst du die flachen Schirmrispen. Die essbaren Steinfrüchte sind klein und rot, sie schmecken allerdings leicht fade.
Besser ist der Geschmack, wenn du sie zu Wildfruchtmarmelade oder Kompott verarbeitest. Bei einem Apfeldorn haben die großen, orangeroten Früchte den höchsten Zierwert.
Was musst du beim Weißdorn beachten?
Zu dem Eingriffeligen Weißdorn solltest du wissen, dass dieser nicht nur als Wildobst beliebt ist, sondern auch als Heilpflanze. Die Inhaltsstoffe können gefäßerweiternd wirken, wodurch die Präparate mit Weißdorn gerne bei der Naturheilkunde für die Behandlung einer Herzschwäche genutzt werden. Das Gehölz ist zudem für die heimische Tierwelt sehr wertvoll.
Bienen und weitere Insekten bestäuben gerne die nektarreichen Blüten. Für viele Vogelarten bietet die dornige, dichte Krone einen sicheren Brutplatz.
Beispielsweise für eine Wacholderdrossel stellen die Früchte auch eine wichtige Nahrung im Winter dar. In deinem Garten machen sich sicherlich baumartig wachsende Weißdorne sehr gut und dazu gehören der Apfeldorn und Rotdorn.
In meinem Hausgarten nutze ich die Weißdorne als Solitärbäume. Gerade in Bauerngärten zeigt sich mit Goldregen und Rotdorn eine beliebte gleichzeitig blühende Kombination.
Wie kann man Weißdorne pflanzen?
Das Wurzelwerk ist an der Oberfläche nur leichtverzweigt und es reicht tief. Du kannst die Weißdorne aus diesem Grund gut mit kleineren Gehölzen und Stauden unterpflanzen.
Heimische Wildarten kannst du perfekt nutzen für die frei wachsende Hecke. Auch weitere Gehölzpflanzungen sind damit ohne Probleme möglich. Nutze die geschnittene Weißdornhecke beispielsweise mit den langen Dornen dafür, dass die fremden Katzen dem Garten fernbleiben.
Sämtliche Weißdorn-Arten sind durch den knorrigen, malerischen Wuchs und durch die malerisch zerfurchte Rinde im Alter perfekt für die Kultur als Bonsai geeignet.
Du kannst in deinem Garten dann den gelegentlichen Auslichtungsschnitt durchführen, doch benötigt wird dieser nicht. Jedes Jahr werden die Gehölze schöner, da diese nicht vergreisen.
Bei Bedarf jedoch verkraften die robusten Gehölze auch die starken Verjüngungsschnitte. Durch die Aussaat kannst du die Wildarten vermehren, doch nur der Eingriffelige Weißdorn keimt zuverlässig und schnell.
Bei den übrigen Arten dauert es oft mehrere Jahre, bis die Samen aufgehen. Eine Steckholz-Vermehrung ist zwar möglich, doch meist sind die Anwachsergebnisse schlecht.
