Ein Holunder ist ein toller Strauch und in unseren Breiten eine uralte Kulturpflanze. Er ist an Weg- oder Feldrändern zu finden. Zudem kann er jedoch auch den natürlichen Garten sehr bereichern. Die verschiedenen Arten der Pflanzengattung gehören dabei zu der Familie der Moschuskrautgewächse.
Was ist Holunder?
Ein Holunder bildet innerhalb der Familie der Moschuskrautgewächse eine Pflanzengattung. Zu der Gattung gehören weltweit etwa 10 bis 20 Arten, wovon 3 in Mitteleuropa heimisch sind.
Der Schwarze Holunder ist am bekanntesten von den drei Arten. Und er wird oft auch als Holder, Holler oder Fliederbeerbusch bezeichnet.
Hinzu kommen noch der staudenförmige Zwerg-Holunder und der strauchförmige Rote Holunder.
Die Arten wachsen in den höheren Lagen der tropischen Gebirge sowie in dem gemäßigten bis subtropischen Klima. Botanisch betrachtet sind die Früchte Steinobst und kein Beerenobst.Wenn du dich für die Arten interessierst, siehst du oft verholzte Pflanzen. Die als kleine Bäume, Sträucher oder Halbsträucher wachsen und oft sommergrün sind. Die Wuchshöhe kann bei einem Meter liegen oder auch bis zu 15 Meter erreichen.
Die Laubblätter sind gegenständig und unpaarig gefiedert. Dabei bestehen die Blätter aus den 3 bis 9 meist gesägten, elliptischen Fiederblättchen.
Ansätze zu der sekundären Fiederung, können manchmal bei den basalen Fiederpaaren erkannt werden. Nebenblätter fehlen oft oder sie sind groß bis unauffällig. In einigen Fällen sind die Nebenblätter auch zu dem Haarsaum oder zu Drüsen reduziert.
Was ist beim Holunder zu beachten?
Der Holunder trägt auch die Bezeichnung Hollerstrauch oder Fliederbeere. Die Wildobst-Gattung bietet für den Naturschutz einen hohen Wert.
Die verschiedenen Arten sind auf sämtlichen Kontinenten verbreitet und sie wachsen genauso in den kühleren Bergregionen der Tropen, wie auch in den subtropischen und gemäßigten Zonen. In Deutschland sind der staudig bis halbstrauchig wachsende Zwergholunder beliebt.
Sowie der Rote Holunder und der Schwarze Holunder. Ein Schwarzer Holunder wächst besonders bei den mäßig feuchten bis frischen humus- und stickstoffreichen Böden. Die natürlichen Standorte sind überwiegend im Tiefland halbschattige Waldlichtungen und Waldränder.
Den roten Holunder siehst du in höheren Lagen auf ähnlichen Standorten. Bereits seit dem Altertum ist der Holunder eine wichtige Heil- und Kulturpflanze. Die Beeren werden genutzt, aber auch die nektarreichen Blüten können zu Sirup oder Sekt verarbeitet werden.
Du kannst die Blüten als Tee gegen Erkältungskrankheiten und Fieber verwenden. Als Fruchtsaft enthält der Vitaltrunk Kalium, Vitamin C, B und A.
Die Früchte haben rote Farbstoffe, die effektive Radikalfänger sind. In der vorchristlichen Zeit wurden aus den Zweigen Flöten hergestellt, denn der große Markkanal kann leicht ausgehöhlt werden.
Holunder im Garten
Für deinen Garten solltest du beachten, dass die Sträucher aufrecht wachen und im Alter die schwach verzweigte und zunehmend leicht überhängende und breitere Krone erhalten.
Der Rote Holunder bleibt bei etwa vier Metern Höhe, der Schwarze Holunder kann bis zu sechs Meter hoch werden. Die sehr saftreichen, schwarzen Steinfrüchte werden im Lauf des Sommers entwickelt.
Sambucin ist als schwaches Gift enthalten, was bei größeren Mengen zu den Verdauungsbeschwerden führen kann. Das Gift zersetzt sich allerdings beim Kochen rückstandslos.
Der Rote Holunder hat rote Früchte und sie sind in dem rohen Zustand giftiger als die schwarzen Beeren. Bei naturnah gestalteten Gärten sind die Sträucher Pflichtinventar.
Die Sträucher sind schattenverträglich und konkurrenzstark. Du kannst die Sträucher gut bei frei wachsenden Vogel- und Sichtschutzhecken integrieren.
Als Solitärgehölze kann die Krone sehr malerisch wirken und besonders eindrucksvoll sind die dunkellaubigen Sorten mit den rosafarbenen Blüten.
Auf jeden Fall findest du die Nutzung des Holunders bei Aufforstungsmaßnahmen, Wallhecken und Windschutzpflanzungen in der freien Landschaft.
Wie wächst Holunder?
Der Strauch wächst schließlich fast auf jedem Boden und er ist sehr anspruchslos. Bis weit in das alte Holz sind starke Verjüngungsschnitte toleriert und die Pflanze gilt als sehr schnittverträglich.
Hältst du ihn als Zierpflanze, brauchst du ihn nicht regelmäßig zurück schneiden. Bei einer Obstplantage beispielsweise wird der Holunder als ein Hochstämmchen gezogen und jedes Jahr werden die abgeernteten Fruchttriebe im Anschluss an die Ernste bis auf die kurzen Zapfen zurückgeschnitten.
Eine Vermehrung von Holunder kannst du einfach durchführen. Denn im Herbst steckst du nach dem Laubfall einfach das unbewurzelte Triebstück als das sogenannte Steckholz, in die Erde. Ist der Boden dabei ausreichend humusreich und feucht, können sich Wurzeln schon bis zur nächsten Saison bilden.
Kurzum, ein sommergrüner Holunder ist winterhart und du benötigst keinen Schutz. Sogar Spät- oder Frühfröste können dem Holunder kaum schaden.
Verwendest du Wildformen von dem Wegesrand für deinen Garten, sind diese oft anfällig für Blattläuse und weniger ertragreich. Die Zuchtholunder sind auf die gleichmäßige Reife gezüchtet worden und hier kann meist auf einmal alles ernten.
Für die Wildformen musst du beachten, dass die Früchte hier nach und nach reif werden. Am einfachsten kannst du Jungpflanzen der Baumschule nutzen. Oder du verwendest Samen der Früchte eines Strauches, um die Pflanze selber zu ziehen.
Möchtest du den Holunder selber ziehen, dann ist der Steckling oft die einfachste Möglichkeit dafür.
Die wild wachsenden Sorten siedeln sich oft neben Misthaufen oder Kompost an. Sonst benötigen die Holunderpflanzen einen lehmigen, kalkhaltigen und nährstoffreichen Boden, der immer wieder feucht gehalten wird.
Von einem Gärtner benötigt der Strauch nur wenig Aufmerksamkeit und Düngen ist überflüssig.