Was tun gegen Blattläuse bei Zimmerpflanzen?


Durch ungünstige Standortbedingungen oder Pflegefehler kommt es oft zu Blattläusen, wodurch die Pflanzen nicht nur angegriffen werden, sondern oft auch absterben. Eine Bekämpfung ist unerlässlich und viele wirksame Mittel stehen dafür zur Verfügung. Aber was kannst du gegen Blattläuse bei Zimmerpflanzen tun? Statt handelsüblicher Pflanzenschutzmittel gibt es auch selbst hergestellte Pflanzensude oder einfache Hausmittel.

Was tun gegen Blattläuse bei Zimmerpflanzen?

Bei einigen Zimmerpflanzen habe ich bereits Blattläuse feststellen müssen, das diese meist direkt mit der Pflanzenerde oder Pflanze ins Haus gekommen sind. Innerhalb der Erde sind dann oft Blattlauseier vorhanden, wo diese auch überwintern.

Meist sind die Blattläuse nur wenige Millimeter groß und als Insekten mit Stechrüssel ausgestattet. Die Läuse ernähren sich vom Pflanzensaft und weltweit sind sogar etwa 3.000 Arten bekannt. Aber was hilft gegen Blattläuse bei Zimmerpflanzen?

Blattlaus auf Blatt

Die oft flügellosen Arten gelten für Nutz- und Zierpflanzen als Schädlinge. Bei deinen Pflanzen stechen die Insekten in die Leitbündel der Blätter und der Saft wird abgesaugt. Blätter der Pflanzen welken und sie fallen ab.

Oft verfärben sich die Blätter auch oder rollen sich merkwürdig ein, was auf die Läuse hindeutet. Blattläuse vermehren sich oft rasant und bei deinen Pflanzen entsteht ein großer Schaden.

Nicht nur Pflanzen im Freien werden befallen, sondern sogar Zimmerpflanzen. Du erkennst die Blattläuse daran, dass sie 3 bis 7 Millimeter groß sind und braune, gelbe, graue oder grüne Körper haben.

Die Tiere werden direkt an den Blattstielen oder bei der Blattunterseite gesehen. Es gibt unbeflügelte und beflügelte Tierchen.

Pflegefehler können oft für einen Befall sorgen, denn gerade die geschwächten Pflanzen sind anfällig. Pflegefehler sind oft das falsche Gießverhalten, die falsche Düngung, falsche Lichtverhältnisse oder die falsche Luftfeuchtigkeit.

Beachte einige Tipps, damit du die Läuse effektiv bekämpfst. Gerade bei der Früherkennung kannst du die Blattläuse noch relativ einfach bekämpfen. Auf Chemie, kannst du dabei durch verschiedene Lösungen oft verzichten.

Was du gegen Blattläse bei Zimmerpflanzen mit Dusche, Brennnesselsud und Gelbtafeln tun kannst

Bei einem geringen Befall kannst du die Pflanzen abduschen. Den Strahl richte ich dabei überwiegend auf die Unterseite der Blätter, denn hier sind die meisten Blattläuse.

Pflanzenblatt abduschen

Ein manuelles Abpflücken der Tiere ist möglich, jedoch mühsam. Hast du eine sehr empfindliche Pflanze, die das übermäßige Wasser nicht verträgt, kannst du für die Blattläuse auch zunächst einen Pinsel oder Föhn verwenden.

Durch einen Föhn springen die Schädlinge oft ab, wodurch diese Lösung besser im Freien durchgeführt wird.

Bei kleinen Zimmerpflanzen ist das vollständige Bad möglich, wenn der Befall nicht zu weit fortgeschritten ist.

Den Topf mit Topfballen wickelst du dabei in eine Plastiktüte und sie wird am Stamm verschlossen. Dies ist wichtig, damit das Substrat nicht weggeschwemmt wird. Alle Pflanzenteile sollten dann unter Wasser sein, dies für etwa zwei Stunden bei lauwarmem Wasser.

Brause nach den zwei Stunden die Pflanzen nochmals kurz ab und dann kann die Plastiktüte wieder entfernt werden.

Hausmittel können oft einfach hergestellt werden und so musst du nur 100 Gramm Brennnesseln in einen Liter Wasser geben.

Das Wasser wird aufgekocht und dann kühlt es langsam ab. Die Flüssigkeit zieht am besten zwei Tage, die Blätter werden ab gesiebt und schon kannst du den Sud mithilfe einer Spritzflasche auf den Blättern verteilen.

Auch hierbei solltest du überwiegend die Unterseiten der Blätter behandeln. Kämpfst du gegen die flugfähigen Blattläuse, helfen die Gelbsticker vom Fachhandel.

Du hängst die Gelbtafeln einfach in die Nähe der Pflanze und wenn die Tiere aufsteigen, bleiben sie bei dem klebrigen Film haften.

Küchenkräuter und Tee gegen die Blattläuse bei Zimmerpflanzen nutzen

Tees und Kräuter werden fast in jeder Küche, die für den Kampf gegen Blattläuse genutzt werden.

Bei Oregano habe ich zum Beispiel gelesen, dass viele Substanzen enthalten sind, die nicht nur für den typischen Geruch sorgen, sondern auch für Blattläuse effektiv sind.

Du kannst einen Tee aus getrocknetem oder frischem Oregano zubereiten. Gieße kochendes Wasser mit dem Gewürz auf und lasse dies etwa 15 bis 20 Minuten ziehen.

oregano tee

Seihe den abgekühlten Tee ab, verdünne dies mit einer dreifachen Menge Wasser und fülle dies in eine Sprühflasche. Wermut kannst du ebenfalls verwenden. Denn da sind ätherische Öle vorhanden.

Durch das stark würzige Aroma kannst du die Blattläuse bekämpfen.

Die Zubereitung ist wie bei Oregano-Tee, doch Wermut-Tee zieht 24 Stunden. Auf jeden Fall verdünnst du den Tee nicht und du kannst ihn zur Bekämpfung verwenden. Auch schwarzer Tee ist geeignet, um die Blattläuse zu bekämpfen.

Der Tee wird gewöhnlich zubereitet, doch er muss etwa 15 Minuten ziehen.

Kurzum, den abgekühlten Tee sprühst du mit einer Sprühflasche auf die Pflanzen. Für Knoblauch- und Zwiebeltee kannst du 40 Gramm gehackte Knoblauchzehen oder Zwiebeln nutzen und sie mit 5 Litern kochendem Wasser übergießen.

Im Anschluss kann die Mischung etwa 3 Stunden ziehen und wird ab gesiebt. Etwa alle zehn Tage besprühst du die Pflanzen mit dem unverdünnten Tee.

Nützlinge gegen die Blattläuse bei Zimmerpflanzen verwenden

Nützlinge sind natürliche Feinde der Blattläuse und sie können für die Bekämpfung hilfreich sein. Fressfeinde können dabei Ohrenschlüpfer oder Marienkäfer sein.

Du kannst die Ohrenschlüpfer einfach im Garten ansiedeln. Fülle dafür einen Blumentopf mit Holzwolle und hänge ihn so auf, dass die Öffnung nach unten ist.

Die nachtaktiven Insekten jagen die Blattläuse in der Dunkelheit. Über Marienkäfer habe ich gelesen, dass sie etwa 40.000 Schädlinge im Laufe ihres Lebens verspeisen.

Marienkäfer und weitere Nützlinge siedeln sich gerne an bei dem abwechslungsreichen Pflanzenangebot und dem naturnahen Garten.

Die Nützlinge gelten noch als die effektivste und umweltschonende Methode. Deine Pflanze nimmt keinen Schaden, wenn die Tiere die Schädlinge fressen. Beliebte Nützlinge bei Zimmerpflanzen sind Gallmücken, Schlupfwespen, Blumenwanzen, Schwebfliegen und Florfliegen.

Welche Hausmittel kannst du gegen Blattläuse bei Zimmerpflanzen verwenden?

Kern- oder Schmierseife ist ein effektives und bekanntes Hausmittel. Verglichen zu der Naturseife gibt es keinen Fettüberschuss und es sind im Gegensatz zu vielen Flüssigseifen keine Stoffe enthalten, welche den Pflanzen schaden können.

Du nimmst etwa einen Liter an lauwarmem Wasser und packst dort 50 Gramm Kernseife rein. Die Pflanzen kannst du einfach mit der abgekühlten Lösung besprühen. Und dafür kannst du eine Gartenspritze oder eine Sprühflasche nutzen.

Mit einem Teelöffel Alkohol oder Spiritus lässt sich die Lösung sogar nochmals verstärken. Du kannst auch Brennnessel-Jauche selbst herstellen und für deinen Garten nutzen.

Ein Kilogramm an frisch geerntete Brennnesseln gärt etwa 2 Wochen in 10 Liter Wasser. Bei der vergorenen Jauche wird dann ein Liter nochmals mit etwa 10 Litern Wasser verdünnt und damit kannst du die Pflanzen dann etwa alle zwei Wochen einsprühen.

Rühre noch eine Handvoll Gesteinsmehl mit ein, damit der Geruch nicht unangenehm ist. Neben Brennnessel-Jauche kannst du auch Ackerschachtelhalm-Jauche verwenden. Du kannst getrockneten oder frischen Ackerschachtelhalm nutzen.

Das Kraut legst du für etwa einen ganzen Tag in 10 Liter kaltes Wasser. Bei der fertigen Jauche verdünnst du zwei Liter dann mit 10 Liter Wasser.

Einmal in der Woche kannst du die Pflanzen damit einsprühen. Nachdem die Brennnessel-Jauche und Ackerschachtelhalm-Jauche eher für Gartenpflanzen geeignet sind, solltest du die Zimmerpflanzen dafür nach draußen begeben.

Weitere Lösungen zum Spritzen sind sonst auch die Mischung aus Wasser und Milch, das Kartoffelwasser, Lösungen aus Niem- oder Rapsöl sowie Tabaksud.

Kaffeesatz stellt auch nicht nur einen guten Dünger dar, sondern auch damit können Schädlinge vertrieben werden.

Gut getrockneter Kaffeesatz ist auf dem Substrat der Pflanzen verteilt und in die Erde leicht eingearbeitet.