Passen Zimmerpflanzen und Fußbodenheizung zusammen?


Wenige Wochen nach meinem Umzug stellte ich Veränderungen bei meinen auf dem Fußboden stehenden Pflanzen fest. Und auch die Pflanzen auf der Fensterbank wiesen ein anderes Verhalten auf. In meiner vorigen Wohnung hatte ich anstelle der Fußboden- eine Standheizung. Ja, Zimmerpflanzen und Fussbodenheizung passen zusammen. Denn die meisten Zimmerpflanzen stört eine Fussbodenheizung nicht.

So stellte ich die Vermutung auf, dass manche nun zu viel, andere wiederum zu wenig Wärme abbekamen und informierte mich ausführlich über das Thema, um den Pflanzen wieder ihren perfekten Standort zuweisen zu können.

Diese Informationen möchte ich im Folgenden mit dir teilen. Denn nicht allen Pflanzen schadet eine direkte Wärme, manchen tut man damit sogar einen Gefallen. Ihnen war selbst der Platz auf der Fensterbank, unter der sich der Heizkörper befand, nicht warm genug.

Doch genauso gibt es wärmeempfindliche Pflanzen, die einen anderen Ort bevorzugen. Welche Zimmerpflanzen und Fußbodenheizung passen zusammen?

Welche Zimmerpflanzen und Fußbodenheizung passen zusammen?

Unter anderem, folgenden Pflanzen macht die direkte Wärme und die trockene Luft keine Schwierigkeiten. Dennoch solltest du darauf achten, den Pflanzen etwas mehr Wasser als zuvor zuzufügen, da es schneller verdunstet.

Bogenhanf [Sansevieria]

Die typische Büropflanze beeindruckt durch ihre dicken Blätter, die flach oder gerollt erscheinen und sich kreativ gestalten lassen.

Gekreuzte und geflochtene Blätter sorgen ebenso für einen Blickfang wie die pflanzentypischen Farbflecken in Weiß, Gelb und Dunkelgrün.

Dank der fleischigen Blätter, die als Depot dienen, benötigt der Bogenhanf nur wenig Wasser und kaum ergänzende Nährstoffe.

Der Bogenhanf gehört zur Gattung der Spargelgewächse und ist auch unter dem Namen Sansevieria bekannt. Denn er stammt aus den Tropen und ist ein sukkulentes Gewächs. Er liebt warme Standorte.

Demnach passen diese Zimmerpflanzen und Fußbodenheizung zusammen.

Geldbaum [Crassula ovata]

geldbaum

Pfennige, die auf einem Baum wachsen: Wer davon schon immer geträumt hat, der wird den Geldbaum lieben. Die kleinen, dicken Blätter erinnern an Geldstücke. Die Legende besagt, dass der Wohlstand in einem Haus im gleichen Maße gedeiht wie der Geldbaum.

Damit die Zimmerpflanze sich wohl fühlt, benötigt sie einen warmen Standort. Im Sommer kann die Pflanze in die Sonne ins Freie gestellt werden. Sie benötigt dabei reichlich Wasser, will aber keine Staunässe. Im Winter muss kaum gegossen werden.

Echte Aloe [Aloe Vera]

Wer sich eine Aloe Vera als Zimmerschmuck aussucht, verbindet eine hübsche Zimmerpflanze mit einer wirksamen Heilpflanze.

Die Sukkulente hat dickfleischige, lange Blätter, die spitz zulaufen und Farbvariationen von einem zarten Hellgrün bis zu Dunkelgrün aufzeigen.

Ein warmer Standort, mäßiges, wöchentliches Gießen und keine Staunässe tragen zum Gedeih der Pflanze bei. Bei Sonnenbrand oder Schürfwunden der Haut kann das Gel der Pflanze genutzt werden.

Geigenfeige [Ficus lyrata]

Die großen Blätter der Geigenfeige sind ein Hingucker in jedem Wohnraum und erinnern an Geigenkästen, wodurch der Name entstanden ist. Der robuste Ficus mag einen hellen Standort, gedeiht aber auch im Halbschatten. Die Temperatur muss konstant sein und darf nie unter 16 Grad fallen.

Grünlilie [Chlorophytum comosum]

gruenlilie

Kaum eine Zimmerpflanze verzeiht so viele Pflegefehler wie die Grünlilie, weshalb sie zur Standardbegrünung in vielen Haushalten zählt. Die lanzettenartigen Blätter der aus Südafrika stammenden Pflanze sind weich und mehrfarbig. Je nach Sorte können die Ränder Weiß, Gelb oder in verschiedenen Grünschattierungen auftreten.

Die traubenförmigen Blüten wachsen an langen Stielen und können zur Vermehrung abgeschnitten werden. In einem Wasserglas bilden sie Wurzeln und werden danach erneut in Erde eingesetzt.

Besonders hübsch wirkt die Zimmerpflanze in einer Hängeampel, kann aber auch als Topfpflanze am Boden stehen. Die Grünlilie mag einen sonnigen Standort und mäßige Feuchtigkeit.

Kaktus [Cactus]

kaktus

Kakteen gibt es in mehr als 100 Gattungen und in über 1500 verschiedenen Sorten. Im nördlichen Mexiko und am südlichen Wendekreis in Ländern wie Argentinien und Bolivien wachsen die stacheligen Zimmerpflanzen in der Natur.

In Europa gelten Kakteen als pflegeleichte Begrünung, die mit ihren Dornen, Borstenhaaren und den farbintensiven Blüten ein Hingucker in jedem Raum sind.

Wenige Tropfen Wasser alle drei Wochen reicht den meisten Kakteen zum Überleben, allerdings muss der Standort warm sein. Direkt auf der Fensterbank platziert, gedeihen Kakteen besonders gut.

Bekannte Vertreter sind der „Bewaffnete Cereus“, die Bischofsmütze, der Schwiegermuttersitz, der Feigenkaktus, die Goldsäule, das Greisenhaupt, der Hasenohrkaktus oder der Oster- und Weihnachtskaktus.

Leuchterpflanze [Ceropegia woodii]

Das filigrane Rank- und Hängegewächs mit seinen herzförmigen Blättern mag einen hellen Standort, keine direkte Sonneneinstrahlung und wenig Feuchtigkeit.

Wird die Leuchterpflanze alle sechs Wochen gedüngt, dann zeigen sich die mehrfarbigen Blätter mit der violetten Unterseite besonders üppig.

Wegen ihrer Anspruchslosigkeit ist die Leuchterpflanze ideal in jedem Raum und kann vom Badezimmer bis zum Schlafzimmer und vom Wohnraum bis zum Büro eingesetzt werden.

Wunderstrauch, Kroton [Codiaeum variegatum]

wunderstrauch

Seine breiten, gelappten Blätter in verschiedenen Farben machen den Wunderstrauch zur Zierde in jedem Raum. Die Farbintensität kann ebenso variieren wie die Farben, die sich von Weiß und Gelb über Orange und Rot bis zu den verschiedenen Grüntönen zeigen.

Die Blätter wachsen vom Boden weg rund um den Stiel, sodass der Wunderstrauch extrem üppig wirkt.

Ursprünglich aus Südostasien stammend und früher unter dem Namen Kroton bekannt, mag der Strauch viel Feuchtigkeit und Wärme.

Um den Blättern einerseits ihren schönen Glanz zu geben und andererseits die Pflanze auch über die Blätter zu nähren, empfiehlt es sich, die Blätter oft feucht abzuwischen.

Der Strauch gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächsen, deren Blätter eine weiße, milchige Substanz enthalten, die Hautreizungen hervorrufen kann.

Strelizie [Strelitzia]

strelitzia

So unscheinbar die großen, dünnen Blätter der Strelizie sind, so dekorativ wirken die Blüten, die mit ihrer Farbenpracht an einen Papagei erinnern und ihr den Spitznamen Papageienblume eingebracht hat. Bei einem hellen, trockenen und lichtdurchfluteten Standort der Pflanze erfreut man sich mehrere Wochen an der Blüte.

Die Pflanze verträgt keine Staunässe, keinen starken Luftzug und keine Kälte und muss mehrmals in der Woche gegossen werden.

Peperomia [Peperomia]

Klein, aber oho, das gilt für die zu den Pfeffergewächsen gehörende Peperomia. Die Pflanze wird lediglich um die 20 cm hoch, überzeugt aber durch ihre intensive Blätterfärbung, die von reinem Grün bis zu einer interessanten Mehrfarbigkeit reichen kann.

Je intensiver und vielschichtiger die Färbung ist, desto mehr Sonnenlicht benötigt die Peperomia.

Zugluft, Kälte und nasse Füße behagen dem Zwergpfeffer nicht. Fühlt sich die Peperomia wohl, dann belohnt sie mit langen, dünnen Ähren als Blüten.

Yucca [Yucca]

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Die aus Mexiko stammende Yucca ist eine ideale Anfängerpflanze, denn sie gedeiht bei einem sonnigen Standort ebenso wie bei einem schattigen. Yuccas sind extrem widerstandfähig.

Mäßige Feuchtigkeit und Wärme lassen die schmalen, palmenartig zusammengefassten Blätter gut gedeihen. Lediglich Zugluft und Frost mag die Yucca nicht sehr.

In Acht nehmen muss man sich vor den spitz zulaufenden Blattenden, die stachelig sind.

Birkenfeige [Ficus benjamina]

Die Birkenfeige ist mindestens ebenso gut unter dem lateinischen Namen Ficus benjamina bekannt. Der Strauch mit seinen kleinen, grünen Blättern kann bis zu acht Meter hoch werden und sich in der Krone stark verzweigen.

Die Pflanze ist pflegeintensiv und eine wahre Mimose.

Standortwechsel, unregelmäßiges Gießen, Zugluft oder zu viel Wärme mag sie nicht und ahndet diese Unzulänglichkeiten mit welkenden Blättern. Trotzdem gilt die Birkenfeige als sehr beliebte Zimmerpflanze, die auch gerne in Büros eingesetzt wird.

Glücksfeder [Zamioculcas]

gluecksfeder

Wer sich nicht mit der Pflege der Zimmerpflanzen beschäftigen will, der sollte sich eine Zamioculcas zulegen. Die Pflanze ist auch unter dem Namen Glücksfeder bekannt und gilt als widerstandfähigste Zimmerpflanze.

Dennoch sollte die Pflanze wöchentlich gegossen und in den Sommermonaten mit Nährstoffen versorgt werden, wenn die Blätter schön gedeihen sollen.

Die ovalen Blätter wachsen paarweise rund um einen etwas verdickten Stiel. Die Blüte ist kolbenförmig und unscheinbar. Ursprünglich stammte der ganzjährig grüne Zimmerschmuck aus Ostafrika und zählt zu den Aronstabgewächsen.

Goldfruchtpalme [Dypsis lutescens] Palme [Arecaceae]

Goldfruchtpalme

Palmen zählen zu den schönsten Zimmerpflanzen, die durch ihre filigran anmutenden Blätter zum Hingucker werden. Die Pflanzen sind zäher als man von den tropischen Gewächsen vermuten würde.

Manche der rund 2600 unterschiedlichen Sorten halten selbst leichte Minusgrade aus, wodurch die dekorativen Zimmerpflanzen auch gut als Kübelpflanzen für den Balkon oder die Terrasse geeignet sind.

Eine gute Bewässerung im Sommer und wenig Feuchte in der kalten Jahreszeit sowie ein heller Standort lassen die Blätter sprießen.

Drachenbaum [Dracaena]

drachenbaum-im-topf

Optisch sind sich der Drachenbaum und die Yucca sehr ähnlich, doch der Drachenbaum mit seinem dekorativen, verholzten Stamm und den palmartig angebrachten, spitzen Blättern ist deutlich pflegeintensiver.

Damit die schmalen Blätter üppig wachsen, braucht der Drachenbaum einen hellen, warmen Standort und relativ viel Feuchtigkeit, aber keine nassen Wurzelballen.

Der Drachenbaum gehört zu den Agavengewächsen und kann sowohl grüne als auch mehrfarbige Blätter haben.

 

Einen geeigneten Platz finden

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, damit du einen geeigneten Platz für deine Zimmerpflanzen und Fußbodenheizung findest.

  • Höherstellen: Sobald Du herausgefunden hast, wie viel Wärme Deiner Pflanze guttut, bieten sich verschiedene Möglichkeiten, die richtige Distanz zum Fußboden herzustellen. Ob auf der Fensterbank, auf Möbeln oder anderen Einrichtungsgegenständen.
  • Gruppen bilden: Besitzt Du mehrere Pflanzen mit ähnlichen Anforderungen, oder könntest Dir vorstellen, für ein besseres Klima innerhalb des Zimmers die ein oder andere dazuzukaufen, empfiehlt es sich, die Pflanzen dicht nebeneinanderzustellen, so erhöht sich die Luftfeuchte.

Du möchtest sie weiterhin auf dem Fußboden stehen haben?

Auch das ist möglich. Dank Untersetzern, die nicht nur die Distanz zum Boden ein Stückweit verringern, sondern gleichzeitig kein guter Wärmeleiter sind.

Kommt so etwas für dich in Frage, empfehle ich Dir einen Untersatz aus Kork, da dieses Material den Großteil der Wärme abfängt.

Geeignete Untersetzer gibt es übrigens auch für zu kalte Böden, wie beispielsweise Fliesen, sodass man Pflanzen, die direkte Kälte nicht vertragen, vor dieser fernhalten kann, ohne sie dem Boden weit entfernen zu müssen.

Kompromisse zwischen Heizungsluft und Zimmerpflanzen

Vertragen deine Pflanzen die trockene Luft nicht gut, gibt es die Möglichkeit, Luftbefeuchter anzubringen. Eine weitere Option wären mit Wasser gefüllte Gefäße, die du auf die Heizung stellst, es sorgt für eine angenehme Frische, eine erhöhte Luftfeuchtigkeit.

Damit die Pflanzen nicht ständiger Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, sollte die Heizung eine gleichmäßige Wärme ausstrahlen.

Sodass du darauf achten solltest, sowohl die Temperatur der Fußboden- als auch die der Standheizung wenigstens einigermaßen konstant zu halten.

Ansonsten hilft es auch, die Blätter der Pflanze zu befeuchten, dafür eignet sich eine Sprühflasche ganz besonders.

Stellt man die Pflanze unter ein gläsernes Behältnis, sammelt sich dort die Luftfeuchtigkeit. Allerdings auch die Wärme, sodass sich dies nur empfiehlt, wenn die Pflanze nicht unmittelbar auf einem warmen Untergrund steht (außer die Pflanze benötigt extra Wärme).

Vermeide diese Fehler bei Zimmerpflanzen und Fußbodenheizung

Du möchtest es deinen Pflanzen so angenehm wie möglich machen. Das ist verständlich, allerdings solltest du dabei darauf achten, keine gutgemeinten Fehler zu machen.

Zusätzliches Gießen
Wie eben erwähnt, ist zusätzliches Gießen wichtig, aber achte bitte darauf, dass es nicht zu Staunässe führt. Bevor Du zusätzliches Wasser hinzufügst, prüfe die Erde, ob es wirklich notwendig ist.

Wenn rund 5 Minuten seit dem Gießen vergangen sind und auf der Erde noch eine Schicht Wasser ist, wenn auch nur eine dünne, wurde sie zu viel bewässert und das überschüssige Wasser sollte abgeschöpft werden.

Zugluft
Es scheint eine gute Lösung, wenn es zu warm ist, einfach das Fenster zu öffnen und kühle Luft hineinzulassen.

Diese Temperaturschwankungen, und vor allem der Temperaturunterschied, wenn die Pflanze von unten die warme Luft der Fußbodenheizung abbekommt, gleichzeitig von anderen Seiten die Kühle der Luft, die durch das Fenster das Innere des Raumes erreicht, überfordert viele Pflanzen.

Langsame Gewöhnung
Oft ist es gar nicht der Zustand der neuen Umgebung, der den Pflanzen zu schaffen macht, sondern der zu schnelle Wechsel, sodass Du ihnen die Chance geben solltest, sich langsam an die neue Umgebung herantasten zu können.

Robuste Zimmerpflanzen und Fussbodenheizung

Die meisten Zimmerpflanzen sind tropischer oder subtropischer Herkunft. Sodass es oft gar nicht die Wärme ist, die den Pflanzen schadet.

Vielmehr ist es der Sauerstoffmangel und das Anreichern von Salzen. Weswegen empfohlen wird, auch bei Pflanzen, die sich auf der Fußbodenheizung wohlfühlen, regelmäßig die Erde zu wechseln. Denn so gehst du auf Nummer sicher.

Zimmerpflanzen und Fußbodenheizung überwintern

Sobald die kalten Tage beginnen und du beschließt, die Fußbodenheizung einzuschalten, hast du natürlich auch die Möglichkeit, die Pflanzen, die diese nicht gut vertragen, woanders überwintern zu lassen.

Vielleicht hast du einen Raum, in dem du auch im Winter die Heizung nicht all zu hoch einstellen könntest, sodass die Pflanzen dort überwintern könnten?

Wie beispielsweise das Badezimmer, welches bei den meisten Menschen auch an kalten Tagen kühler gehalten wird als andere Räumlichkeiten.

Du hast natürlich auch die Option, in einem Raum die Fußbodenheizung über den Winter hinweg komplett auszulassen, stattdessen einen kleinen Heizkörper aufzustellen.

Quellen:
„Fehler vermeiden“, „Zusätzliches Gießen“, „Zugluft“, „Langsame Gewöhnung“ | mdr